Junioren-WM und Schweizermeisterschaft
Swiss Snowboardcross Team Junior World Championships 2014 Valmalenco
Am Sonntag 30. März reiste ich mit sechs anderen Teamkollegen/innen und unseren zwei Trainern, Simon und Gigi, nach Valmalenco (Italien) an die Junioren Weltmeisterschaft. Es war das erste Mal, dass ich an der JWM teilnehmen konnte und leider auch das letzte Mal, da ich im Dezember 20 Jahre alt werde und dann nicht mehr in der Junioren-Kategorie starten kann. Ich wollte also die Chance nutzen und mein Bestes geben. Auf der Hinreise kam bei uns jedoch eher Ferienstimmung anstatt Wettkampfstimmung auf, als wir durchs warme und sonnige Tessin reisten und am See entlang fuhren. In Valmalenco wurden wir dann von einem grossen Staff empfangen, der sich aus dem Servicemann Steff Eisenegger, einem Mentaltrainer, Physiotherapeuten, Arzt, Tinu (der Mann, der uns auf dem Berg verpflegte und immer etwas zu Essen dabei hatte), Nadja (die Chefin, die alle Fragen beantworten konnte) und Harald, der Nationalcoach.
Bei der Anreise nach Valmalenco 🙂
Am Montag hatten wir die Möglichkeit, auf dem Cross zu trainieren. Das Training verspätete sich jedoch, da einige Sprünge nicht aufgingen, und man zu wenig weit flog. Deshalb musste zuerst der Kurs etwas umgebaut werden, bevor wir trainieren konnten. Später ging es dann endlich los und ich freute mich den Cross zu fahren. Es war wieder mal einen etwas anspruchsvolleren Kurs, bei dem man viel Zeit gutmachen oder eben auch verlieren konnte. Ich kam von Beginn an gut zurecht mit dem Cross und freute mich auf die Qualifikation am Dienstag.
Die Qualifikation lief wie im Weltcup ab. Nach dem ersten Qualilauf waren die ersten 16 direkt weiter in den Finals und die anderen konnten im zweiten Lauf noch die Plätze 17-32 unter sich ausmachen. Mir gelang ein solider Qualilauf, der mich auf den 14. Rang brachte und somit direkt in die Finals vom Mittwoch.
Am Mittwoch gelangen mir nochmals zwei gute Trainingsläufe und ich war bereit für die Heats. Im ersten Heat erwischte ich keinen optimalen Start und die Gegnerin, welche links von mir startete konnte sich vor mir einreihen. Ich hatte kaum Platz über den Kicker zu springen und landete auf dem Board meiner Gegnerin. Beim nächsten Element verkantete ich und stürzte. So konnte ich meine Hoffnungen auf ein gutes Resultat früh im Schnee begraben. Es hätte einfach nicht sein sollen! Ich erreichte das Ziel als Letzte und schied aus, bevor es eigentlich erst richtig angefangen hatte. Riesig war die Enttäuschung, welche ich zuerst einmal verdauen musste. Doch die Worte meines Trainers und seine Bemerkung, dass ich ja eigentlich erst die dritte Saison Snowboardcross fahre, halfen mir ein wenig. Zudem hatte ich am Tag darauf nochmals die Chance zu zeigen, was ich kann, beim Teamevent.
Am Donnerstag stand eben dieser Teamevent auf dem Programm. Es gab zweier Teams von den Nationen, Männer und Frauen getrennt. Zuerst starteten vier Fahrer/innen von vier verschiedenen Nationen und wenn jeweils das Teammitglied die Ziellinie erreichte konnte das zweite Teammitglied starten. Weil wir fünf Schweizerinnen waren, konnten wir sogar mit zwei Frauenteams starten. Ich war mit Alexandra im Team, wobei ich immer startete und sie als Zweite fuhr. Uns beiden gelangen gute Läufe und wir kämpften uns ins kleine Finale vor. Dort trafen wir auf die Kanadierinnen, Amerikanerinnen und Französinnen. Alex erreichte das Ziel als Zweite, was der 6. Schlussrang für uns bedeutete. Wir waren überglücklich, doch noch ein gutes Ergebnis erreicht zu haben, da wir am Vortag beide im ersten Heat ausgeschieden waren.
Bereit für die Qualifikation!
Teamevent: Alex und Steffi 6. Rang!
Ich blicke nun auf spannende und vor allem lernreiche Tage an der Junioren WM zurück. Ich konnte so einiges erleben und hatte viel Spass, sei es mit dem tollen Team, das uns unterstützte, oder beim Snowboardcross-fahren. 🙂 Ein riesiges Dankeschön an das ganze Team, das uns tatkräftig unterstützt hat!!!
Am Freitagmorgen traten wir dann die Heimreise an, welche uns wieder durchs warme Tessin führte. Ich verbrachte einen Tag zu Hause, bevor ich dann am Samstagmorgen und die Lenk reiste, um noch das letzte Rennen, die Schweizermeisterschaft, zu fahren. Ich war motiviert am letzten Rennen nochmals Vollgas zu geben und wollte mein dritter Platz vom Vorjahr verteidigen. Mir war jedoch bewusst, dass dies nicht einfach war.
Am Samstag stand ein stündiges Training auf dem Programm, jedoch erst am Nachmittag nach dem Skicross-Rennen, welches auch noch stattfand. Die Verhältnisse waren schwierig zum trainieren, da der Schnee weich war und man kaum auf die Kanten stehen konnte, ohne sich einzugraben. Am Sonntag waren die Verhältnisse dann um einiges besser und der Cross war nochmals neu geshapt worden. Nach dem Training wurde direkt mit Heats gestartet und keine Qualifikationsläufe gefahren. Bis zum Halbfinale überstand ich alle Heats problemlos. Im Halbfinale lag ich in der ersten Banke (Kurve) gleichauf mit zwei Gegnerinnen, musste jedoch die Aussenlinie fahren durch den weichen Schnee, welcher mich bremste und an die letzte Stelle zurückwarf. Unten konnte ich nochmals überholen und zur zweiten Fahrerin aufschliessen, es reichte jedoch nicht mehr sie zu überholen. So stand ich wieder einmal mehr im kleinen Finale. Für mich gab es nur eines, ich wollte den Lauf gewinnen. Dies gelang mir glücklicherweise auch und ich konnte einen Start-Ziel-Sieg erreichen. Ich war zufrieden mit dem 5. Schlussrang an der Schweizermeisterschaft meine Saison beenden zu können.
Rückblickend kann ich sagen, dass ich sehr zufrieden bin mit meiner Saison. Ich war über die ganze Saison im Europacup und den FIS Rennen konstant in den Top 10 klassiert (mit ein paar Ausnahmen). So konnte ich den guten 5. Rang im Gesamtranking des Europacups erreichen und mein Saisonziel erfüllen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Sponsoren, Amedis-UE, Dakine, Salomon, Diamond Boardshop Adelboden, Ridenow und den Stiftungen Fritz-Gerber, Fritz-Bösch und der Roger Federer Foundation ganz herzlich bedanken für die wertvolle Unterstützung und hoffe auf eine weitere Zusammenarbeit. Ein riesiges Dankeschön geht auch an meine Familie, die mich bei allem unterstützt. Ohne euch wäre es nicht möglich! Der letzte Dank geht noch an meine zwei Trainer Simon und Gigi, an mein Physio Alex und an Gared Morgan, die mich ebenfalls super unterstützen!
Vielen Dank!!!
Steffi 🙂